Trotz Klimadebatte erwarten CEOs eine Zunahme von Geschäftsreisen.

Sonderfall Deutschland: Trotz Klimadebatte erwarten CEOs weltweit eine Zunahme von Geschäftsreisen.

Hat die Debatte um den Klimaschutz Einfluss auf die Geschäftsreisebranche? Blickt man auf die Ergebnisse der aktuellen internationalen Umfrage von AirPlus lautet die Antwort: „Ja, aber ...“ So haben zwar zwei Drittel der Unternehmen ihre Reiserichtlinie entsprechend angepasst. Dennoch wird die Zahl geschäftsbedingter Reisen 2020 weltweit steigen, sind 61 Prozent der Befragten überzeugt. Ein Drittel erwartet zumindest ein gleichbleibendes Niveau. Und das Flugzeug bleibt hierbei nahezu unverzichtbar.

Abweichend vom internationalen Trend äußern sich deutsche Unternehmenslenker deutlich zurückhaltender: Hierzulande erwarten gerade einmal 38 Prozent eine Zunahme von Geschäftsreisen, 60 Prozent eher die Stabilisierung bisheriger Zahlen. Zum Vergleich: CEOs und Topmanager aus den USA (71 Prozent) und Frankreich (68 Prozent) rechnen mit einer deutlichen Steigerung. Einigkeit herrscht indessen bei der Begründung für einen weiteren Anstieg: Ein allgemeines Unternehmenswachstum beziehungsweise die Ausweitung von Geschäftsbereichen nannten 94 Prozent aller Befragten als Hauptgrund, gleichauf gefolgt von einer steigenden Bedeutung des persönlichen Austauschs (83 Prozent) und der Expansion in Auslandsmärkte. Nur eines scheint sicher: Einen Rückgang der Zahl von Geschäftsreisen erwarten weder deutsche (2 Prozent) noch internationale Entscheider (3 Prozent).

 

Einfluss der Klimadebatte auf Reiseverhalten steigt

Trotz des erwarteten Anstiegs spielt der Klimaschutz eine zunehmend wichtige Rolle: „Sich mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, ist für Unternehmen nicht mehr einfach nur gern gesehen, sondern zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit geworden. Das zeigt sich natürlich auch und gerade bei Geschäftsreisen“, sagt Yaël Klein, Executive Director Marketing bei AirPlus.

So wäre die Zahl der Fahrten und Flüge ohne Maßnahmen in diesem Bereich vermutlich noch höher: Mehr als ein Drittel deutscher Unternehmen hat demnach die Zahl der Reisen aus diesem Grund bereits eingeschränkt, fast die Hälfte haben Flüge mit Zugfahrten oder anderen weniger CO2-emittierenden Verkehrsmitteln ersetzt. Dennoch bleibt auch in Deutschland das Flugzeug für Dienstreisen nahezu unverzichtbar: 79 Prozent gaben an, auf Flugreisen nicht verzichten zu können. „Gerade für lange Distanzen ist und bleibt das Flugzeug essenziell. Der persönliche Kontakt mit Kunden, Partnern oder Kollegen kann dabei nicht komplett durch Videokonferenzen oder Ähnliches ersetzt werden“, sagt Klein.

 

Gesamter Reiseprozess wird nachhaltig

Weltweit wird der Umweltschutz für Unternehmen wichtiger: Unabhängig vom Verkehrsmittel planen 40 Prozent der Befragten, bei der Reise anfallende CO2-Emissionen zu kompensieren, 36 Prozent haben demnach entsprechende Möglichkeiten bereits implementiert. Auch bei AirPlus gibt es vermehrt Anfragen nach CO2-Reports zu Kompensationszwecken, berichtet Klein. Positive Rückmeldungen gibt es bei AirPlus zudem für die klimaneutralen Abrechnungslösungen, die das Unternehmen bereits seit 2012 anbietet. Die durch die Rechenzentren anfallenden CO2-Emissionen werden hier beispielsweise kompensiert. Wo es noch Papierrechnungen gibt, werden diese nun zudem schrittweise auf elektronischen Versand umgestellt. 2,5 Mio. Druckseiten werden so bereits in einem ersten Schritt pro Jahr zusätzlich eingespart, dies entspricht einer CO2-Reduktion von 13,2 Tonnen. „Damit ermöglichen wir es unseren Kunden nicht nur bei der Reise selbst, sondern auch bei der Abrechnung klimafreundlich zu agieren“, erklärt Klein. Klimaschutzfragen betreffen immer mehr den kompletten Unternehmenserfolg: So gaben zwei Drittel der Befragten in den Chefetagen an, dass der Klimawandel von besonderem Interesse für ihr Unternehmen sei.

Für die Umfrage zur Geschäftsreiseentwicklung 2020 hat AirPlus insgesamt 424 Topmanager in Deutschland, USA, China, Italien und Frankreich befragt, darunter CEOs, Finanz- und Vertriebschefs.


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