Schon bevor sich Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Militär auf der 56. Münchener Sicherheitskonferenz über die aktuelle Weltlage austauschen, sehen internationale Entscheider aus der Wirtschaft rauen Zeiten entgegen. Demnach schlägt sich die aktuelle Weltpolitik sowohl negativ auf die Entwicklung der Wirtschaft als auch auf die Zahl der Geschäftsreisen nieder.
Dies geht aus der jüngsten AirPlus-Umfrage unter mehr als 400 Vorständen und Geschäftsführern aus Europa, den USA und Asien hervor. Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben internationalen Handelskonflikten spielen Ausschreitungen aber auch schwelende Konflikte und Kriege eine entscheidende Rolle: Vier von fünf Unternehmen sehen darin bedingt große Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche Situation.
Während deutsche Unternehmen im Vergleich noch recht positiv in die Zukunft blicken (42 Prozent befürchten keine direkten Auswirkungen auf ihre Geschäftsentwicklung), prognostizieren 93 Prozent der italienischen Unternehmer, 85 Prozent der französischen und 83 Prozent der chinesischen Entscheider schwierigen Zeiten für ihren Geschäftsbereich.
Wie sehr politische Instabilität einen direkten Einfluss auf die Außenwirtschaft hat, zeigt sich konkret im Fall von Hongkong: Nach Zahlen des AirPlus Business Travel Index führten die anhaltenden Proteste zu massiven Einbrüchen bei Dienstreisen. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2018 waren 2019 deutliche Rückgänge zu verzeichnen: So schwand die Anzahl der getätigten Dienstreisen aus Italien um ein Drittel, während der Rückgang aus Deutschland knapp 19 Prozent betrug.
Noch gravierender ist der Einfluss von Terroranschlägen: Nach dem Anschlag im und am Flughafen Istanbul-Atatürk am 28. Juni 2016 brachen Flugbuchungen von Geschäftsreisenden europäischer Firmen dorthin kurzfristig um knapp zwei Drittel ein (62,7 Prozent).