In 5 Schritten zur digitalen und optimierten Lieferkette

Stellt Sie Ihre Lieferkette aktuell vor besondere Herausforderungen? Wünschen Sie sich eine schlankere und reibungslosere Funktionsweise? Dann erfahren Sie jetzt, wie Sie Ihre Lieferkette in fünf Schritten verschlanken und nachhaltig optimieren können.

Denn gerade die Chemieindustrie kann von der zunehmenden Digitalisierung profitieren: Mangelnde Transparenz, komplexe Prozesse und die schwierige Vorhersage von Angebot und Nachfrage sind dabei nur drei von vielen Faktoren, die sich über die Lieferkette hinweg optimieren lassen. Wenn dabei die richtige digitale Lösung zum Einsatz kommt.

Ein weiterer, in vielen Unternehmen belastendere Faktor sind riesige Datenbanken, die aufwendig zu verwalten sind – während mit der von führenden Ökonomen für 2023 prognostizierte Rezession [1] der Branche bereits der nächste Schlag bevorsteht.

Und auch die aktuelle Gesetzgebung belastet die Lieferkette – insbesondere das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz mit seinen weitreichenden Folgen für die Prozenten von Chemikalien. Während das Europäische Parlament noch über einen EU-Richtlinienentwurf verhandelt, spüren bereits auch nicht-deutsche Unternehmen die Folgen der Gesetzeseinführung in Deutschland.

All diese Faktoren wirken sich negativ auf Ihr Geschäft aus. Wie Sie den Überblick und die Kontrolle behalten können? Wir führen Sie jetzt Schritt für Schritt durch die mögliche Optimierung Ihrer Lieferkette unter Einhaltung der Sorgfaltspflichtenbestimmungen.

Sind Sie bereit? Auf geht‘s!

Die 5 Schritte im Überblick:

 

Durch die Rezession kommen

Der Ausgangspunkt – oder Schritt null – ist das Wissen um die eigene aktuelle Situation.

Die Chemiebranche steht seit jeher unter besonderer Beobachtung und hat besonders hohe Erwartungen zu erfüllen. Sie ist mit nahezu allen Industriesegmenten eng verzahnt und leidet entsprechend besonders unter nachlassender Nachfrage, steigender Inflation und weltweit instabilen Lieferketten.

Aktuell verzeichnet der Großteil der Chemieunternehmen ein starkes Umsatzwachstum, das von erheblichen Preissteigerungen angetrieben wird. Auf der anderen Seite steigen jedoch die Rohstoff- und Energie- und Logistikkosten und viele Segmente verzeichnen einen sinkenden Absatz.

Zudem wirken sich folgende Faktoren negativ auf die Weiterentwicklung der Chemieindustrie aus: [2]

  • Lieferanten können ihre Marktposition zu Ungunsten der Unternehmen ausspielen
  • Logistikprobleme beeinträchtigen Beschaffung und Auslieferung und gefährden somit beide Enden der Lieferkette von Planung, Einkauf, Produktion, Lieferung und Fulfillment.
  • Die Automatisierung in den Unternehmen läuft langsam an, sie verfügen jedoch nicht über die Daten, die für umwälzende Veränderungen erforderlich sind. Dadurch werden Systeme automatisiert, die eigentlich verbesserungswürdig sind.

Eine Branche krisenfest zu machen, die global aufgestellt und hoch spezialisiert ist sowie einem extremen Wettbewerbsdruck standhalten muss, ist nicht einfach, aber möglich. Doch nach über 20 Jahren Wirtschaftswachstum haben die meisten Firmen keinen Handlungsplan für den Fall einer Rezession. Viele wichtige Akteure in den Vorstandsetagen mussten ihr Unternehmen noch nie durch eine solche führen.

Dennoch können Unternehmen rezessions- und inflationssicher gemacht werden: Mit einer ganzheitlichen Optimierung der Lieferkette, die eine flexiblere Reaktion auf wirtschaftliche Entwicklungen ermöglicht: Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Digitalisierung von Zahlungsprozessen ein, die Ihnen viele Vorteile im Bereich Logistik, bei der Wahl Ihrer Lieferanten sowie der Netzwerk-Analyse bietet.

Zudem kann Ihr Unternehmen diverse Aktivitäten in den Optimierungsprozess integrieren, um den Gesetzen zur Lieferkettensorgfalt gerecht zu werden und einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten.

Schritt 1: Fakten zu Ihrem Unternehmen sammeln

Nachdem die Entscheidung zur Lieferkettenoptimierung getroffen wurde, müssen Sie verstehen, was funktioniert und was nicht. Dafür brauchen Sie Fakten.

Viele Chemieunternehmen haben keine unternehmensweiten Kennzahlen – oder Key Performance Indicators (KPIs) – oder auch Messgrößen zur Verfügung, aus denen sie diese Erkenntnisse ableiten können. Andere wiederum verfügen zwar über die notwendigen Daten, diese sind aber in Silos gespeichert. Eine weitere Gruppe hat Zugriff auf die Daten, aber kein Betriebsmodell, um sie wirksam einzusetzen.

Mit diesen beiden Prüfungen schaffen Sie Sichtbarkeit entlang Ihrer Lieferkette und treiben den strukturellen Wandel voran, der langfristig für nachhaltige Kosteneinsparungen sorgt:

  • Durch die Analyse von Organisation, Rollen und Verantwortlichkeiten, Systemen und Tools, Geschäftsprozessen, Leistungsmanagement, Ressourcen und Unternehmenskultur können Sie KPIs und Messgrößen erstellen, die Zusammenarbeit fördern, Entscheidungsprozesse verbessern und Initiativen zur Kostensenkung identifizieren.

  • Durch die Analyse der 3 Cs Capability, Capacity and Cost (Ressourcen, Kapazitäten und Kosten) – Ihrer aktuellen Geschäftstätigkeiten ermitteln Sie diejenigen Bereiche, die wesentlich für Ihr Geschäft sind, die ausgelagert werden sollten und die im Unternehmen verbleiben sollten, da sie Wettbewerbs- oder Steuervorteile bringen. [3]

Im Rahmen dieser Prüfungen sollten Sie unbedingt auch eine Due Diligence Ihrer Lieferketten durchführen, um potenzielle menschenrechtliche oder umweltbezogene Risiken zu identifizieren. Dank der Sichtbarkeit und der Ergebnisse der oben genannten Prüfungen haben Sie bereits einen guten Überblick und ein gutes Fundament, um mit der Optimierung fortzufahren.

Schritt 2: Beschaffungsprozesse verbessern, um mehr Kontrolle bei Lieferantenwahl und -beziehungen zu erhalten

In einer Rezession spüren Chemieunternehmen den Druck entlang der gesamten Lieferkette von Planung, Einkauf, Produktion, Lieferung und Fulfillment. Die Lieferanten hingegen bauen häufig Kapazitäten ab und werden bei der Kundenwahl anspruchsvoll. Aber auch Chemiehersteller wie Sie haben ein Recht auf Verhandlungen mit Lieferanten und Kunden, die für beide Seiten vorteilhaft sind.

Sie fragen sich, wie Sie bessere Kontrolle über Ihre Lieferkettenkosten erhalten?

Mit einer einheitlichen, intelligenten Beschaffungsstrategie in Kombination mit freier Lieferantenwahl optimieren Sie Ihren Lieferanten-Pool.

Wenn Sie außerdem noch Ihre Beschaffungsstrategie global ausrichten, vereinheitlichen Sie das Procurement im gesamten Unternehmen und gewährleisten, dass Ihr Einkaufsteam Lieferantenverhandlungen im Hinblick auf die Unternehmensziele führen kann und dass Einsparungen bei einem Zulieferer nicht durch erhöhte Preise bei einem anderen aufgehoben werden.

Studien zeigen, dass diese Verbesserungen der Beschaffungspraxis zu einer Senkung der direkten Materialkosten um 4 % bis 10 % und der indirekten Kosten (wie Verpackung und Logistik) um 8 % bis 12 % beitragen können. [2]

Beachten Sie bei der Umsetzung dieser Strategien mit dem neuen Lieferanten-Pool anhand der Erkenntnisse aus Ihrer Lieferkettenprüfung, dass Sie auch Richtlinien und Abläufe für den Umgang mit identifizierten Due-Diligence-Risiken integrieren. Hierzu gehören beispielweise ein Verhaltenskodex für Lieferanten und Vorgaben an diese in Bezug auf die Einhaltung von arbeitsrechtlichen und Umweltverordnungen sowie die Einführung von Prozessen zur Überwachung der Compliance.

In diesem Kontext ist es wichtig, dass Sie den Dialog mit Ihren Lieferanten aufrechterhalten und die Beziehungen zu ihnen stärken, damit auch sie die Richtlinien und Abläufe Ihres Unternehmens verstehen und sich zur Einhaltung verpflichten. Lieferantenschulungen oder sonstige Unterstützung bei der Verbesserung ihrer Praktiken, der Besprechung von Best Practices und der Förderung von Transparenz und Vertrauen entlang der Lieferkette können hilfreich sein.

Schritt 3: Logistikprozesse verbessern, um Unterbrechungen der Lieferkette aktiv zu beheben

Von der Koordination des Rohstoffeingangs bis hin zur Auslieferung der fertigen Produkte beeinflusst die Logistik jedes Glied der Lieferkette von Planung, Einkauf, Produktion, Lieferung und Fulfillment.

Anhand einer Analyse des Transportnetzes und der Verhandlungsstrategie für Spediteure lassen sich Standorte für Ihre Lager bestimmen, die zur Vermeidung von Transportproblemen und zur Optimierung Ihrer Logistikprozesse beitragen. Da viele chemische Produkte als Gefahrgut gelten, wird die Transportlogistik durch Einfuhr-, Ausfuhr- und Sicherheitsbestimmungen erschwert, welche die nationale und internationale Beförderung einschränken.

Für die erfolgreiche Koordination von Bereitstellung und Belieferung in der Chemieindustrie spielen gute Kommunikation und robuste Prognoseprozesse eine maßgebliche Rolle. Der gewählte Ansatz muss aufgrund von Frachtbedingungen, Mindestmengen und Kundenbedarfsprognosen eventuell strenger sein, als dies Ihrer Vertriebsabteilung lieb ist, aber Sie erreichen dadurch zuverlässigere und bessere Lieferungen. Im operativen Geschäft stehen funktionsübergreifende Transparenz und Sichtbarkeit entlang der Lieferkette in engem Zusammenhang mit gutem Datenmanagement und der Durchsetzung von Richtlinien.

Schritt 4: Daten digitalisieren und analysieren, um die Sichtbarkeit entlang der Lieferkette zu erhöhen

Laut der Gulf Petrochemicals and Chemicals Association (GPCA) haben 64 % der Chemieunternehmen bereits erste Schritte hin zur Digitalisierung unternommen, nicht einmal 44 % sind jedoch über die Pilotphase hinausgekommen – ein Zeichen für digitale Unreife. Dennoch, so die GPCA, „ist die Digitalisierung ein wichtiges Gut.“ [4]

Um ein Problem zu lösen, muss man es erkennen. Mit dem richtigen Ansatz kann eine digital gestützte Lieferkette helfen, Produkte schneller in den Markt zu bringen, Abfall zu reduzieren, die Produktivität zu steigern und Prognose- und Entscheidungsprozesse zu verbessern.

Zunächst muss jedoch ein Problem behoben werden, das als die größte Herausforderung bei der Lieferkettendigitalisierung gilt: Es ist nicht die Wahl der geeigneten Technologie, obwohl die auch nicht immer leicht ist, sondern die Tatsache, dass Daten in separaten Systemen gefangen sind und nicht frei im Unternehmen bewegt werden können.

Mitarbeitende müssen funktionsübergreifend denken und zusammenarbeiten. Um sicherzugehen, dass die installierten Systeme geeignet sind und dem Leitungsteam nicht die erforderlichen Informationen und die Kontrolle fehlen, muss zudem die Relevanz der erfassten Daten gesichert sein.

Durch fortgeschrittene Datenanalyse, Modellierung und Prognosetechniken erhalten Chemieunternehmen Einblicke in die gesamte Lieferkette von Planung, Einkauf, Produktion, Lieferung und Fulfillment. Nachhaltige Beschaffungs-, Logistik- und Technologieinitiativen sorgen dafür, dass sie Rezessionen standhalten können.

In den Datenanalyseparametern müssen sich auch das Monitoring und Reporting zur Einhaltung der Sorgfaltspflichten durch Ihre Lieferanten widerspiegeln. Dazu zählt die Anpassung von Richtlinien und Abläufen aufgrund von neuen Informationen oder aktuellem Feedback ebenso wie regelmäßige Risikobewertungen und der Dialog mit Stakeholdern, über den Sie sicherstellen, dass diese sich in der Praxis an geänderten Best Practices und Erwartungen orientieren.

Schritt 5: Mit virtuellen Kreditkarten zahlen, um Sichtbarkeit für alle Stakeholder im Bereich Procure-to-Pay zu gewährleisten

Bei der Digitalisierung Ihres Unternehmens sollten Sie Ihre Bezahlprozesse nicht vergessen, denn mit dem Streben der Unternehmen nach Effizienz und Erfolg werden auch diese Prozesse zunehmend digital. Um sie erfolgreich überwachen und verwalten zu können, müssen Sie jederzeit wissen, welche Bestellungen bei welchen Lieferanten beglichen wurden.

Die Digitalisierung Ihrer Bezahlprozesse ist dann erfolgreich, wenn jeder Stakeholder im Bezahlvorgang berücksichtigt und verstanden wird.

Alle Stakeholder im Procure-to-Pay-Prozess können also profitieren: die Einkaufsabteilung, die Bestellungen aufgibt und bearbeitet, die Finanzabteilung, die für die Kostenzuordnung zuständig ist, und die Treasury-Abteilung, die Cashflow und Betriebskapital verwaltet.

Ihr gemeinsames Ziel besteht darin, den Zeitaufwand zu reduzieren und gleichzeitig den Überblick über den gesamten Prozess zu behalten und das verfügbare Budget zu verwalten.

Die Bezahllösung AirPlus Virtual Cards Procurement, die wir in unserem vorherigen Artikel vorgestellt haben, ist der digitale Motor zum Erreichen dieses Ziels.

Die nachstehende Übersicht zeigt, wie die Stakeholder im Lieferkettenprozess Ihres Unternehmens von virtuellen Karten und angereicherten Transaktionsdaten profitieren, ohne dass es umfangreicher System- oder Prozessanpassungen bedarf.

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Bessere Lieferantenbeziehungen dank AirPlus Virtual Cards Procurement

Von Ihren Zahlungen mit AirPlus Virtual Cards Procurement profitieren auch Ihre Lieferanten.

Mit virtuellen Kreditkarten kann Ihr Unternehmen nicht nur die Kreditorenlaufzeit (Days Payables Outstanding, DPO) verlängern, sondern auch die Forderungslaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO) für Lieferanten verkürzen. 

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Weitere Vorteile der virtuellen Karten für Lieferanten:

  • Bessere Daten für den einfachen und schnellen Abgleich von Zahlungseingängen und Rechnungen
  • Mehr Kontrolle und Sichtbarkeit
  • Geringerer Kosten- und Zeitaufwand: Sie benötigen weniger Ressourcen für die Zahlungseingangsprüfung und Mahnungen entfallen, da die Zahlung bei virtuellen Karten sofort erfolgt
  • Erweiterung des Kundenstamms durch die Akzeptanz von Kartenzahlungen, da diese Bezahlmethode eine attraktive Option für viele Unternehmen ist

Mit einer optimierten Lieferkette das Ziel erreichen

Glückwunsch! Sie sind nun am Ziel und Ihre Lieferkette ist flexibel genug, um den Veränderungen in einem schnelllebigen Marktumfeld standzuhalten.

Da Sie dank der Due-Diligence-Maßnahmen und der optimierten Prüfkennzahlen jetzt nicht nur Ihre komplette Organisation, sondern auch Ihr starkes Lieferantennetzwerk genau kennen, behalten Sie jederzeit den Überblick und sind gut für die Zukunft gerüstet.

Die Bezahlung mit AirPlus Virtual Cards Procurement ist sowohl für den gesamten Procure-to-Pay-Zyklus als auch für Ihre Lieferanten von Nutzen, denn sie sorgt kontinuierlich für mehr Sichtbarkeit in Bezug auf Ihre Beschaffungskosten und verbessert den Cashflow bei allen Beteiligten.

 

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Virtual Payment Ihre Lieferkette unterstützt und sie auf die Zukunft vorbereitet? Kontaktieren Sie uns noch heute!

 

Supply Chain Management HUB

 

Quellen:

[1] What’s the Chance of a Recession? Here’s What Economists Are Saying | The New York Times

[2] Three Keys to Recession Proofing the Chemical Industry Supply Chain | SGS Maine Pointe

[3] How Chemical Companies can Prepare for the Challenges of Recession | SGS Maine Pointe

[4] The latest developments in the GCC chemical industry’s 4.0 transformation | GPCA


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