5 Zahlungstrends 2026: Erwartungen von Finanzentscheider und CFOs
Die Landschaft der Zahlungsdienstleister hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt.
Und dieser Tempo-Zuwachs dürfte kaum abflachen, denn Gartner prognostiziert, dass 90 % aller Finanzfunktionen mindestens eine KI-unterstützte Lösung bis 2026 einführen werden. [1]
Interessanterweise sagen dieselben Prognosen voraus, dass weniger als 10 % der Unternehmen dadurch Personal abbauen werden. Daraus lässt sich folgern: Es wird nicht um den Ersatz von Menschen durch Maschinen gehen. Vielmehr wird die Kombination aus menschlicher Expertise und KI Prozesse transformieren und neue Möglichkeiten eröffnen.
Für CFOs, Einkaufs- und Travel-Manager wird dieser Wandel darüber entscheiden, wie Zahlungen künftig verarbeitet, überwacht und optimiert werden. Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheit, wechselnder globaler Regulierung und dem Druck, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen, wird die Wahl des richtigen Zahlungsdienstleisters zu einer strategischen Entscheidung – denn Unternehmen, die Veränderungen jetzt annehmen, sind später besser positioniert, um Chancen zu nutzen und auf Störungen zu reagieren.
Nachfolgend fünf zentrale Entwicklungen, die den Bereich Corporate Payments bereits jetzt und in den kommenden Jahren stark beeinflussen:
1. KI wird zum Standard, nicht zum Unterscheidungsmerkmal
Bis 2026 wird niemand mehr überrascht sein, wenn ein Zahlungsdienstleister Betrugs-Erkennung oder Zahlungsprognosen mit KI anbietet. Es wird als selbstverständlich vorausgesetzt.
McKinsey schätzt, dass KI und Analytik dem globalen Bankensektor jährliche Werte bis zu 1 Billion US-Dollar erschließen können, wobei generative KI weitere 200- bis 340 Milliarden US-Dollar pro Jahr beitragen könnte. [2]
Die Herausforderung wird sein, KI so einzusetzen, dass ihre Geschwindigkeit und Leistung nahtlos wirken und gleichzeitig Raum für menschliches Urteilsvermögen und Kreativität bleibt. Gartner bezeichnet das als „Human-Machine-Learning-Loop“. Die Maschinen übernehmen das Daten-Heavy-Lifting, Menschen übernehmen Ausnahmefälle, steuern Strategie und pflegen Beziehungen.
Beispiele:
- Ungewöhnliche Ausgabenmuster bei virtuellen Karten werden in Sekundenschnelle erkannt, automatisch geprüft und Problemlösungen eingeleitet ohne manuelle Eingriffe.
- Neue Lieferanten werden mittels automatisierter Kreditwürdigkeitsprüfung in Echtzeit bewertet.
- Monatliche Transaktionen werden automatisch abgeglichen, was Finanzteams wöchentlich viele Stunden spart.
- Ein Prognosetool sagt voraus, an welchem Tag Zahlungen optimal vorgenommen werden sollten, damit Einkauf bessere Konditionen erhält.
Klingt ziemlich gut, oder?
Das ist die Art von Synergie, die Abläufe schneller, schärfer und strategischer macht.
2. Flexibilität statt One-Size-Fits-All
Der Ansatz „Passe Deinen Prozess an die Plattform an“ verliert an Bedeutung. Anbieter setzen vermehrt auf individualisierbare Lösungen, die sich Branchenbesonderheiten, lokalen Vorschriften und den individuellen Geschäftsanforderungen anpassen. Ein Beispiel: Der Markt für virtuelle Karten in Europa wird bis 2029 auf ca. 158 Mrd. € geschätzt und wächst mit nahezu 20 % jährlichem Wachstum. [3]
- Für den Einkauf bedeutet das: individuell ausgehandelte Zahlungsbedingungen mit Lieferanten, die automatisch durchgesetzt werden.
- Für das Treasury: Ausgabenkontrollen, abgestimmt auf saisonale Cash-Flow-Schwankungen.
- Für die Buchhaltung: klare Genehmigungshierarchien, um Ausgaben transparent und kontrolliert zu gestalten, ohne Engpässe zu verursachen.
Mit anderen Worten: Die Zahlungsplattformen müssen sich Ihnen anpassen - nicht umgekehrt.
3. Embedded Finance wird zur Norm
Zahlungssysteme sind längst keine isolierten Werkzeuge mehr – sie werden Teil des Finanzsystems. Embedded Finance verbindet Zahlungstools nahtlos mit ERP-, Einkaufs- und Abrechungssystemen, so dass alle Stakeholder mit denselben Daten arbeiten.
Bain & Company prognostiziert, dass das Transaktionsvolumen von Embedded Finance von derzeit 2,6 Billionen US-Dollar auf 7 Billionen US-Dollar bis 2026 steigen wird, während die Umsätze für Plattformen und Anbieter mehr als verdoppelt werden könnten – auf etwa 51 Milliarden US-Dollar. [4]
Das bringt Vorteile:
- Weniger manuelle Dateneingabe
- Geringere Verzögerungen bei Genehmigungen
- Mehr Transparenz in allen Abteilungen
Ein typisches Szenario: Passt eine Bestellung nicht zur Rechnung, wird sofort eine Warnung ausgelöst – so lässt sich das Problem vor der Mahnung beheben.
Der Trend zu Embedded Finance wird durch das Bedürfnis nach einer einzigen Quelle angetrieben. Anstatt mit mehreren Systemen und doppelten Daten zu jonglieren, können Unternehmen von einer einzigen vernetzten Plattform aus arbeiten, die alle Beteiligten in Einklang bringt.
4. Grenzüberschreitende Komplexität, vereinfacht
Globale Unternehmen brauchen mehr als nur "Unterstützung für mehrere Währungen" auf einer Verkaufsseite.
Sie benötigen:
- Echtzeit-Transparenz bei Devisengeschäften
- Automatisierte Compliance mit lokalen Vorschriften
- Reibungslose Prozesse - unabhängig davon, wie viele Länder beteiligt sind
Bis 2026 werden die führenden Anbieter all dies standardmäßig anbieten. Stellen Sie sich vor: Sie zahlen einen ausländischen Lieferanten, sehen sofort den angewandten Wechselkurs, die berücksichtigten lokalen Steuern und erhalten Bestätigung der Abrechnung in Sekunden. Kein Raum für böse Überraschungen und Lieferketten bleiben stabil und effizient.
5. Der Zahlungsverkehr als strategischer Hebel
Zahlungen sind längst nicht mehr das letzte Glied in der Wertschöpfungskette. Sie entwickeln sich zu einem Mittel, um Working Capital zu optimieren und Lieferantenbeziehungen zu stärken.
Es ist zu erwarten:
- Tools für dynamische Rabatte, Lieferantenfinanzierung und Verhandlungen über Zahlungsbedingungen direkt im Zahlungs-Ökosystem
- Treasury-Teams, die Zahlungen verzögern oder vorziehen, um finanzielle Ziele zu erreichen
- Einkaufsabteilungen, die durch Anreize für frühzeitige Zahlungen bessere Konditionen sichern
Wenn Zahlungen strategisch eingesetzt werden, beeinflusst das den Cashflow, die Lieferantenbindung und die finanzielle Resilienz eines Unternehmens nachhaltig.
Zahlungen für die Zukunft gestalten
Wir bei AirPlus ergreifen jetzt Maßnahmen, um dieser Zukunft gerecht zu werden.
Unsere Lösungen kombinieren globale Reichweite mit der Flexibilität, sich Ihren Prozessen anzupassen, und fügen sich nahtlos in Ihre bestehenden Finanzsysteme ein. Ob es um virtuelle Karten, maßgeschneiderte Berichte oder höchste Sicherheitsstandards geht, wir helfen Ihnen, intelligenter zu arbeiten und schneller auf Veränderungen reagieren zu können.
Im Zahlungsverkehr ist es gut, Schritt zu halten. Aber das Tempo vorgeben? Darin liegt der wahre Vorteil.
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[2] Building the AI bank of the future | McKinsey
[4] Embedded Finance: What It Takes to Prosper in the New Value Chain | Bain